Warum kann ich dir nicht sagen , eines der Probleme ist , das die schlauen erfahrenen Köpfe der Entwicklung heute bereits in Rente sind ...heutige Ingineure zwar in noch teil archivierte Unterlagen blicken können aber die damaligen Gründe etc. auch nicht mehr kennen ...die WSK gab es mitlerweile in so vielen Ausführungen und Anwendungsfällen , das man kaum von generell oder immer oder grundsätzlich sprechen kann, ich denke das es die wsk nicht wesentlich länger gibt als den Kat , evtl. hat man mit heutiger Erfahrung beschloßen höher zu gehen ,aus meiner Erfahrung im Bereich der Autokräne , hier überwiegend Faun und Liebherr mit den ZF Getrieben weiß ich das man auch in div. Zeitepochen immer mal wieder geändert hat da teilweise die WüK- beläge reihenweise abgeraucht sind da zu viel geschliffen , teils aber auch Turbinenwellen gebrochen sind da zu hart geschaltet, man hat also immer mal wieder andere Drücke,Blenden,Drosseln in div. Anwendungsfällen geändert. Es ist für ZF auch nicht einfach Langzeittestergebnisse aus realen Betrieben vorzeitig zu liefern, reale Fahrbedingungen ,Motormomente, Fahrzeugmassen,Achswiederstände etc. lassen sich nur sehr schwer simulieren , das beste Messinstrument ist hier zur damaligen Zeit und ihren Möglichkeiten,vermutlich ein erfahrener Techniker mit sensiblen Popometer gewesen der beschloßen hat was zu hart und was zu soft war...
Die meisten Niederlassungen haben heute zwar hochmoderne Prüfstände für die heutigen As-Tronic etc. können Computergesteuert ihre Schaltvorgänge simulieren ...aber sie können keine Last aufbauen ...somit auch nicht die Schließkraft der Trocken-bzw. WüK bestimmen ! auch nicht das ausgegebene Drehmoment des Wandlers ...und selbst um ein Getriebe von uns simuliert laufen lassen zu können durfte es nicht länger als ein paar Minuten unter Nenndrehzahl laufen da der Prüfstand sonst unter dem hohen Schleppmoment abgeraucht wäre...mal davon abgesehen das ihr super hightech Universalprüfstand unsere Getriebe nicht aufnehmen konte ...das Trägergestell und Antriebsadaption lieferte ich damals ...:

- mit Trägergestell für Kat Getriebe

- Bestätigung eines Schadensbildes
Daher Baute ich mir dann mal meinen eigenen Prüfstand , nun kann ich die Getriebe stundenlang mit Nenndrehzahl belasten , die vollen 350 PS darin vernichten , das Ausgabedrehmoment ermitteln , die Kupplungsfestigkeit bestätigen und alle Drücke und Flüssigkeitsstände beobachten ...wenn es so mal 2 Std. gerannt ist und dicht und stabil , dann kann ich mit ruhigen Gewissen sagen es ist stabil !

- Probelauf nach Inst.setzung,Umrüstung
Es war extrem interessant, wie komplex das Zusammenspiel der drei Ölhaushalte ,Kühlumlauf,Wandlergegendruck ,Schließdruck im Betrieb unter verschiedenen Drehzahlen ist ,was einem dann auch sehr schnell verdeutlicht, warum die Wandler so extrem sensibel im Bezug auf Leckagen sind , im Bereich des Großen Wellendichtringes herschen im Betrieb schnell mal über 100 Grad, der Wandler,Pumpe,Zahnräder punchen deutlich unter Öllinie ...das system kann sich binnen 3 min. auf ca. 140 Grad aufheizen ! da draußen fahren Kats bei denen sind Steuerblöcke falsch zusammengebaut, Schnellkupplungen der Kühlumläufe gar nicht richtig gesteckt-somit kein Kühlumlauf -aber auch keine Warnlampe da der Temp.Sensor am Kühler sitzt...die werden so heiß das die Farbe am Steuerblock abfällt...aber fahren fast normal ...
...die WüK ist ein Glied in einer Kette und wiederum der Faktor der die Spitzenlast bestimmt in dem ganzen Spiel kommen dann noch die Komponenten Motormasse,Leistung und Fahrzeugmasse denn daraus ergibt sich die gesamte Massenträgheit ist wie ein Hammer : lege ich ihn auf den Tisch passiert nix, haue ich ihn mit Schwung ,ist ne Macke im Tisch ...je größer der Hammer,je dünner der Tisch desto handlicher das Brennholz....
Die Ventile bekommen andere Federn womit der Systemdruck und der WüK Schließdruck angepasst werden...da das ventil vom Wandlergegendruck bleibt erhöht sich der interne Differenzdruck was die reine Schließkraft erhöht ...da der Wandler im Betrieb über das Wandlergegendruckventil einen Innendruck von rund 4-5 Bar hat (damit jegliche Kavitation vermieden wird)muß der Kolben der Wük erstmal diesen Druck überwinden ...da die Wük mit ca. 6,5 bar geschlossen wird bedeutet das ganz grob reine Schließkraft nur aus rund 1-2 Bar ! wenn also der Schließdruck auf ca. 8-9 Bar gebracht wird sind das rund 2 Bar mehr ....das bedeutet reine Schließkraft fast verdoppelt ! also wesentlich mehr Reserve auch bei schlechteren Belägen zB.
Die Reine Schließzeit "Ruck" wird dadurch kaum verändert da die vorgegebene Zulaufdrossel in der Holschraube bleibt ...lediglich steigt das Ansprechverhalten etwas da der interne Druckaufbau durch die höhere Bevoratung schneller anspricht .
Marcel