Ich bin überrascht wie sich Themen entwickeln. Ich lese so ziemlich alle Beiträge zwar nicht immer zum Zeitpunkt der Erstellung, aber in einer ruhigen Minute lese ich dann doch den einen oder anderen Beitrag. Nun ist es nicht so dass mich das Thema nicht interessiert, aber ich könnte die Gewichtsfrage nicht beantworten und so halte ich mich mit der Antwort einfach zurück. Lieber nicht antworten als falsch antworten, ooppps – da war doch vor kurzem jemand der politisch eine ähnliche Aussage gemacht hat.
@ Ralph
Ich möchte dir trotzdem einmal unsere Geschichte erzählen wie wir zu dem Kat gekommen sind. Du kennst mich nicht, daher sei dir gesagt dass mein zweiter Nachnahme „Perfektionist“ ist.

Wenn irgendwas nicht so ist wie es sein sollte stört mich das und ich versuche es mit meinen Mitteln wieder zu richten. Ich kenne keine abgerundeten Schraubenköpfe oder ausgerissene Schlitzschrauben.
Bei uns geschah es im Jahr 2000, wir sind mit dem Motorrad ein wenig in der Sahara unterwegs gewesen und die Temperatur (es war August) ging uns an die Substanz, ebenso die Kälte am Abend und in der Nacht. Es musste irgendwas anderes her, nur was das wussten wir nicht. Ob geländegängiges Wohnmobil, Pickup oder was es sonst noch so gab – vollkommen offen. Da ich Pazifist bin war ich folglich auch nicht beim Bund, einen Kat kannte ich nicht, es interessierte mich auch nicht wenn ich einen sah.
Zu Hause angekommen lag eine Werbebotschaft im Postfach „KAT – fahren ohne Führerschein“. Ich begann im Netz zu schauen und wusste direkt dass nun das Fahrzeug für unsere zukünftige Tour in die Wüste gefunden war. Zuerst musste der Führerschein gemacht werden, dann begann ich mit einfachen Handskizzen, fuhr mit meiner Frau durch Deutschland und Österreich, saß mit Stephan Wirtz am Tisch und habe die ersten Ideen zu Papier gebracht. Irgendwann rief mich Herr Wirths an und teilte mir mit, dass in Wittlich ein KAT zu verkaufen sei. Es wäre ein 6x6, Pritsche, Winde und noch im Gebrauch. Meine Frau und ich machten einen Termin, besichtigten den KAT, fuhren diesen ca. 50 Kilometer durch die Gegend, da sich der damalige Besitzer gut auskannte ging es auch offroad in den Wald. Noch als wir im Fahrzeug saßen flüsterte meine Frau mir ins Ohr „Den nehmen wir“. Eigentlich hätten wir den direkt mitnehmen können, wollten trotzdem eine Nacht drüber schlafen – es hat sich an der Entscheidung nichts geändert.
Nun begann die richtige Planung, auch hat mir hierbei das erste Forum mit den Beiträgen geholfen, aber es gab auch Sachen die hätte ich nie gefragt. Wenn ich in anderen Foren manchmal lese das nach der Länge oder Festigkeit von Schrauben gefragt wird, nunja es soll Leute geben die es nicht wissen, aber da gibt es deutlich bessere Quellen diese Frage beantwortet zu bekommen.
Ich möchte mal behaupten, dass ich zu der damaligen Zeit einfach geplant habe, es gab Sachen die gingen mit am Allerwertesten vorbei, die mich einfach nicht interessiert haben. Schon früh, als feststand wie der Koffer aussehen sollte hatte ich mit Franz Aigner über mögliche Ablastungen gesprochen, das war aber eine reine monetären Angelegenheit, ob der KAT nun 300 Kilo schwerer oder leichter gewesen wäre hat mich nicht interessiert. Auch nicht ob ich dadurch 2 Liter weniger Diesel verbrauche, wieso auch. Wir wollten den KAT, wir wollten den Koffer so wie er ist, er musste ein großes Bad, Bett und Sitzecke haben und wir wollten die gelbe Farbe. Und trotzdem hat es dreizehn Entwürfe am Rechner gedauert bis er passte. Und heute im Gebrauch fällt auf was man doch hätte anders machen sollen. Et es wie et es sagt der Kölner.
Manchmal ist es einfacher zu entscheiden, es gibt Dinge die müssen gut überdacht werden damit sie gut werden, die auch ins Geld gehen. Es gibt aber auch triviale Dinge die sind wie sie sind.
In diesem Sinne – manchmal ist die erste Bauchentscheidung die Beste. Und wenn die Bauchentscheidung Zweifel hegt lässt man es besser, das Gefühl kommt nicht, auch nicht wenn man es erzwingen möchte.
Viel Spaß bei der weiteren Planung
Wolfgang
Träumen heißt...
durch den Horizont blicken.