Hallo Andreas,
da haben wir den gleichen Traum, nur bin ich schon 10 Jahre weiter und habe seit diesem Jahr einen 6x6 A1.1
Die Frage nach 4x4 vs 6x6 habe ich mir auch lange gestellt. Der Vorteil des 4x4 ist schnell beschrieben, er ist kleiner, wendiger und recht billig zu haben. Ich weiß, dass mich einige im Forum dafür steinigen, aber wenn es ein 4x4 sein soll, gibt es bessere Alternativen im Markt (MAN LX-40, MAN LE14.280,...). Die kommen zwar an die Geländetauglichkeit des KAT nicht ran, aber sind für die meisten Reisen ausreichend (ich war schon mit dem Expeditionsmobil in Afrika, Südamerika und vielen Ecken Europas und weiss, wovon ich rede). Wenn Du weit weg von zuhause bist, willst Du keine Strecken fahren, wie auf der Breslau, weil da viel kaputt und schief gehen kann und dann wird es gefährlich oder mindestens teuer. Schließlich geht die Geländetauglichkeit auch immer auf Kosten des Fahrkomforts und will natürlich auch bezahlt werden (Kraftstoff, Unterhalt)
Der 6x6 hat gegenüber dem 4x4 eine Menge von Vorteilen
* Mehr Leistung (320PS (A1) - 420PS (A1.1))
* Niedrigere Radlasten (bei vergleichbarem Aufbau)
* Als moderner A1.1 verfügbar
Zu den verschiedenen Kat Evolutionsstufen (KAT 1, A1, A1.1) findest Du an andere Stelle im Forum eine genaue Aufzählung der Unterschiede und die Diskussion nimmt manchmal philosophische Züge an. Welches Fahrzeug für Dich das richtige ist hängt von Deinem Budget ab. Für mich kam es auf Reisekomfort an, d.h. 85km/h Reisegeschwindigkeit bei akzeptabler Lautstärke und Verbrauch. Der A1.1 ist deutlich leiser als ein Unimog (~70dB(A) bei 85km/h), verbraucht um die 30l/100km und dreht ca. 1.700 U/min bei 85km/h. Da kann man auch mal 800km an einem Tag fahren. Bei den älteren KATs müssen die Differenziale umgebaut werden, um ein ähnliches Drehzahlniveau zu erreichen. Ein weiterer Vorteil des A1.1 ist, dass es Ersatzteile weltweit von MAN gibt und die Fahrzeuge auch nicht so stark variieren, wie die A1, wo fast jeder ein Unikat ist. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die MAN Ersatzteile schon recht teuer sind. Durch die Vielzahl von Großserienkomponenten beim A1.1 bekommt man so manches aber auch am freien Markt.
Zusammenfassend kann man glaube ich sagen, dass der A1.1 eine großartige Basis ist, wenn man ein großes, sehr geländegängiges Expeditionsmobil bauen möchte. Da braucht er den Vergleich zu modernen MAN Chassis in 300-500tEUR teuren Expeditionsmobilen nicht zu scheuen. Allerdings kostet das natürlich auch, für die letzten A1.1 die ich gesehen habe (nur das Fahrgestell) wurden 45-70t EUR aufgerufen. Bin gespannt, für wieviel die weggehen, die gerade bei der Vebeg sind. Wenn Du eher aufs Budget schauen musst, dann würde ich mich nach einem verallradeten 4x4 Großserienfahrgestell umsehen, zumal die Breite der KATs (2,5m vs 2,36 (MAN LE14.280) ohne Spiegel) schon oft etwas sperrig ist. Auch ist das Fahrgestell des KAT recht hoch und damit kommst Du mit einer Kabine leicht auf 3,8m Gesamthöhe. Das macht einen Unterschied zu den 3,5m, auf die ein ziviles Fahrgestell kommt. Eines darf man aber nicht vergessen: Der KAT ist einfach ein großartiges Auto, das Design ikonisch, die Haltbarkeit und Robustheit unerreicht und man lernt auf der Reise viele Menschen kennen, die sich für den KAT interessieren

Deshalb bin ich mit dem KAT sehr glücklich
Viele Grüße
Martin