Zusätzliche Motorölkühlung beim KAT I
Verfasst: Mi 20. Jun 2012, 08:12
Hallo,
da über PNs gefragt wurde wie bei unserem KAT die zusätzliche Motorölkühlung realisiert ist, möchte ich diese in diesem Beitrag kurz vorstellen.
Hintergrund:
Wir waren im Jahr 2008 zum Urlaub mit dem KAT in der Türkei (übrigens ein sehr empfehlenswertes Reiseziel). Zuerst sind wir an der Küste entlang gefahren bis wir dann in Inebolu ins Inland in Richtung Kappadokien abgebogen sind. Die Straße war sehr gut ausgebaut, wir hatten aber am ersten Tag einen Höhenunterschied von 2000 m zu erklimmen.
Die Temperatur lag gefühlt bei deutlich über 30° C und auf den Steilstücken hatte die Motorölkühlung kräftig zu kämpfen. Die Steilstücke mussten mit Vollgas im 3. Gang bewältigt werden (18 t und langes Getriebe). Dabei kam es dann gelegentlich vor, dass der Zeiger der Motoröltemperaturanzeige nicht nur weit im orangen Bereich lag, sondern in den Beginn des roten Bereichs eintauchte, auch ein Flackern der Kontrollleuchte war schon zu beobachten. das Gebläse lief auf vollen Touren. Ich habe daraufhin natürlich das Tempo reduziert, aber das reduziert natürlich die Drehzahl des Gebläses, so musste ich zeitweise in den 2. Gang zurückschalten, damit die Motoröltemperatur wieder in den orangen Bereich zurück fiel.
Diese Erfahrung hat mich bewogen irgendwann was bezüglich einer zusätzlichen Kühlung des Motoröls zu tun. Beim Därrtreffen 2009 traf ich dann Holger Thome von http://www.trialsports.de . Mit ihm habe ich dann meine Vorstellungen diskutiert und er hat dann ein Konzept entwickelt. Wenn ich schon einen Umbau machte, dann wollte ich gleich auch noch ein paar andere Punkte mit erledigt haben.
Nutzung der Ölwärme für den Kreislauf der Wasserheizung:
In den Wasserkreislauf der Webasto sollte ein Öl/Wasserwärmetauscher eingebaut werden damit man während der Fahrt auch Warmwasser erzeugen, und auch im Winter heizen konnte. Damit die Temperatur des Wasser nicht über 80° C steigt, sollte ein temperaturgesteuertes Ventil verwendet werden.
Bypass für alle Kühler:
Für alle Kühler sollte ein Bypass eingebaut werden damit sich die Öle im Winter schneller Betriebstemperatur erreichen.
Temperaturüberwachung:
Die Temperaturen sollten an allen relevanten Stellen überwacht und am Armaturenbrett angezeigt werden.
Holger hat eine nach meiner Meinung nahezu perfekte Lösung vorgeschlagen. Dazu wäre nach dem Hauptkühler ein speziell zu diesem Zweck gefertigter Ölkühler in den Hauptkreislauf eingebunden worden. Die Temperaturüberwachung wäre mit einem Stackcontroller erfolgt.
Allerdings habe ich die Kosten völlig unterschätzt, und der Preis lag deutlich über meinem veranschlagten Budget. Der spezielle Kühler und die Temperaturüberwachung hätte mehr als die Hälfte der Kosten ausgemacht. Ich wollte das Budget momentan auch nicht wesentlich erhöhen, deshalb stellte ich das Thema erst Mal zurück.
Im Jahre 2010 sind wir dann das Thema nochmal angegangen. Allerdings habe ich meine Anforderung erst Mal deutlich herunter geschraubt. Ich wollte im ersten Schritt nur noch eine Zusatzkühlung für das Motoröl. Es sollte auf den speziellen Ölkühler, die Temperaturüberwachung und vorläufig auch die Erwärmung des Wasserkreislaufs verzichtet werden.
Die neu erarbeite Lösung von Holger sah dann vor, dass anstatt den Zusatzölkühler in den Hauptkreislauf für das Motoröl einzubinden, ein Nebenkreislauf mit zusätzlichem Kühler ala Getriebeölkühler gebildet werden sollte.
Das Öl wird unten an der Ölablassschraube entnommen.
Durch ein Rückschlagventil und Hochdruckschläuche geht es dann hoch an die Oberseite des Motors.
An der Oberseite geht das Öl in die elektrische Hochtemperaturölpumpe.
Die Pumpe sitzt derzeit auf dem Deckel des Elektrokastens.
Von der Pumpe geht es dann in den Ölkühler.
Der Ölkühler sitzt auf dem Ladeluftkühler und unter dem Elektrokasten.
Aus dem Ölkühler fließt das Öl wieder über eine Öffnung an der Rückseite das Motors in die Ölwanne.
Die Pumpe wird bei Bedarf manuell durch einen Schalter auf dem Armaturenbrett eingeschaltet. mangels wirklich hoher Temperaturen konnte ich die Lösung bisher noch nicht wirklich über einen längeren Zeitraum testen. Auf einigen Steigungsstrecken, wo der Zeiger in den orangen Bereich ging hat aber das Einschalten der Pumpe bewirkt, dass die Temperaturanzeige nach kurzer Zeit um einen Fingerbreite in den grünen Bereich zurück ging. Ich schätze dass das mindestens 20° C sind (ich muss unbedingt mal die Anzeige gegen eine mit Zahlen austauschen). Die Kühlung wirkt also auf jeden Fall. Eventuell werde ich noch eine nicht unbedingt nötige automatische Steuerung der Pumpe und des Gebläses einbauen.
Insgesamt gesehen bin ich zufrieden mit der Lösung, bietet sie doch eine kostengünstige zusätzliche Reserve bei der Kühlung. Dadurch dass sie nicht im Hauptkreislauf sitzt, gibt es auch keine Gefahr dass die Hauptkühlung irgendwie negativ beeinflusst wird.
Ich kann auf jeden Fall auch die Anbindung an den Wasserkreislauf realisieren, obwohl dies nach der Installation von Solar wohl in weitere Ferne rückt. Denn die Solaranlage wird bei Stromüberschuss, der insbesondere auch während der Fahrt häufig auftaucht, die Heizeinsätze von Warmwasser und Heizung versorgen. Aber für die langfristige Kältetauglichkeit wird das als redundante Heizmöglichkeit wahrscheinlich realisiert werden. Es bietet dann auch die Möglichkeit das Motoröl mit der Dieselheizung vor zu wärmen.
da über PNs gefragt wurde wie bei unserem KAT die zusätzliche Motorölkühlung realisiert ist, möchte ich diese in diesem Beitrag kurz vorstellen.
Hintergrund:
Wir waren im Jahr 2008 zum Urlaub mit dem KAT in der Türkei (übrigens ein sehr empfehlenswertes Reiseziel). Zuerst sind wir an der Küste entlang gefahren bis wir dann in Inebolu ins Inland in Richtung Kappadokien abgebogen sind. Die Straße war sehr gut ausgebaut, wir hatten aber am ersten Tag einen Höhenunterschied von 2000 m zu erklimmen.
Die Temperatur lag gefühlt bei deutlich über 30° C und auf den Steilstücken hatte die Motorölkühlung kräftig zu kämpfen. Die Steilstücke mussten mit Vollgas im 3. Gang bewältigt werden (18 t und langes Getriebe). Dabei kam es dann gelegentlich vor, dass der Zeiger der Motoröltemperaturanzeige nicht nur weit im orangen Bereich lag, sondern in den Beginn des roten Bereichs eintauchte, auch ein Flackern der Kontrollleuchte war schon zu beobachten. das Gebläse lief auf vollen Touren. Ich habe daraufhin natürlich das Tempo reduziert, aber das reduziert natürlich die Drehzahl des Gebläses, so musste ich zeitweise in den 2. Gang zurückschalten, damit die Motoröltemperatur wieder in den orangen Bereich zurück fiel.
Diese Erfahrung hat mich bewogen irgendwann was bezüglich einer zusätzlichen Kühlung des Motoröls zu tun. Beim Därrtreffen 2009 traf ich dann Holger Thome von http://www.trialsports.de . Mit ihm habe ich dann meine Vorstellungen diskutiert und er hat dann ein Konzept entwickelt. Wenn ich schon einen Umbau machte, dann wollte ich gleich auch noch ein paar andere Punkte mit erledigt haben.
Nutzung der Ölwärme für den Kreislauf der Wasserheizung:
In den Wasserkreislauf der Webasto sollte ein Öl/Wasserwärmetauscher eingebaut werden damit man während der Fahrt auch Warmwasser erzeugen, und auch im Winter heizen konnte. Damit die Temperatur des Wasser nicht über 80° C steigt, sollte ein temperaturgesteuertes Ventil verwendet werden.
Bypass für alle Kühler:
Für alle Kühler sollte ein Bypass eingebaut werden damit sich die Öle im Winter schneller Betriebstemperatur erreichen.
Temperaturüberwachung:
Die Temperaturen sollten an allen relevanten Stellen überwacht und am Armaturenbrett angezeigt werden.
Holger hat eine nach meiner Meinung nahezu perfekte Lösung vorgeschlagen. Dazu wäre nach dem Hauptkühler ein speziell zu diesem Zweck gefertigter Ölkühler in den Hauptkreislauf eingebunden worden. Die Temperaturüberwachung wäre mit einem Stackcontroller erfolgt.
Allerdings habe ich die Kosten völlig unterschätzt, und der Preis lag deutlich über meinem veranschlagten Budget. Der spezielle Kühler und die Temperaturüberwachung hätte mehr als die Hälfte der Kosten ausgemacht. Ich wollte das Budget momentan auch nicht wesentlich erhöhen, deshalb stellte ich das Thema erst Mal zurück.
Im Jahre 2010 sind wir dann das Thema nochmal angegangen. Allerdings habe ich meine Anforderung erst Mal deutlich herunter geschraubt. Ich wollte im ersten Schritt nur noch eine Zusatzkühlung für das Motoröl. Es sollte auf den speziellen Ölkühler, die Temperaturüberwachung und vorläufig auch die Erwärmung des Wasserkreislaufs verzichtet werden.
Die neu erarbeite Lösung von Holger sah dann vor, dass anstatt den Zusatzölkühler in den Hauptkreislauf für das Motoröl einzubinden, ein Nebenkreislauf mit zusätzlichem Kühler ala Getriebeölkühler gebildet werden sollte.
Das Öl wird unten an der Ölablassschraube entnommen.
Durch ein Rückschlagventil und Hochdruckschläuche geht es dann hoch an die Oberseite des Motors.
An der Oberseite geht das Öl in die elektrische Hochtemperaturölpumpe.
Die Pumpe sitzt derzeit auf dem Deckel des Elektrokastens.
Von der Pumpe geht es dann in den Ölkühler.
Der Ölkühler sitzt auf dem Ladeluftkühler und unter dem Elektrokasten.
Aus dem Ölkühler fließt das Öl wieder über eine Öffnung an der Rückseite das Motors in die Ölwanne.
Die Pumpe wird bei Bedarf manuell durch einen Schalter auf dem Armaturenbrett eingeschaltet. mangels wirklich hoher Temperaturen konnte ich die Lösung bisher noch nicht wirklich über einen längeren Zeitraum testen. Auf einigen Steigungsstrecken, wo der Zeiger in den orangen Bereich ging hat aber das Einschalten der Pumpe bewirkt, dass die Temperaturanzeige nach kurzer Zeit um einen Fingerbreite in den grünen Bereich zurück ging. Ich schätze dass das mindestens 20° C sind (ich muss unbedingt mal die Anzeige gegen eine mit Zahlen austauschen). Die Kühlung wirkt also auf jeden Fall. Eventuell werde ich noch eine nicht unbedingt nötige automatische Steuerung der Pumpe und des Gebläses einbauen.
Insgesamt gesehen bin ich zufrieden mit der Lösung, bietet sie doch eine kostengünstige zusätzliche Reserve bei der Kühlung. Dadurch dass sie nicht im Hauptkreislauf sitzt, gibt es auch keine Gefahr dass die Hauptkühlung irgendwie negativ beeinflusst wird.
Ich kann auf jeden Fall auch die Anbindung an den Wasserkreislauf realisieren, obwohl dies nach der Installation von Solar wohl in weitere Ferne rückt. Denn die Solaranlage wird bei Stromüberschuss, der insbesondere auch während der Fahrt häufig auftaucht, die Heizeinsätze von Warmwasser und Heizung versorgen. Aber für die langfristige Kältetauglichkeit wird das als redundante Heizmöglichkeit wahrscheinlich realisiert werden. Es bietet dann auch die Möglichkeit das Motoröl mit der Dieselheizung vor zu wärmen.